27.02.2015

Alles blau

Es sitzt sich schön - im Henriks in HH
Neulich im Henriks. Derzeit Hamburgs angesagtester sexy Hotspot für die Schönen und Reichen der Hansestadt. Und für uns Hannoveraner natürlich, schließlich ist Wirt Claas Henrik Anklam "einer von uns". Geboren 1975 in Gehrden bei Hannover, wurde er im Georgenhof unter dem großen Heinrich Stern zum Sterne-Koch und ging dann 1996 nach Hamburg.

Schon mittags (das Restaurant ist dann wesentlich quirliger als am Abend) fallen dem Kenner die großen, blauen Blechdosen ins Auge, die hier beinahe an jeden Tisch geschleppt werden. Caviar satt? Beluga Malossol aus der Original-500g-Dose? Eine gewisse Bewunderung, nennen wir es nicht Neid, macht sich beim Betrachter breit...



Hinter dem Kurzgebratenem: Pommes in Dose
Abends (ja, wir sind's schon wieder) dann des Rätsels Lösung. Im Henriks (das freilich tatsächlich einige Gerichte mit Caviar auf der Karte hat - in homöopathischen Dreingaben) wird in den leeren blauen Dosen etwas ganz anderes zum Tisch getragen: Pommes. Die gibt es hier als "Henriks Pommes", lecker aber normal, oder als "Trüffel Pommes", mit ein paar abgeriebenen Flöckchen vom Wintertrüffel (€ 5,90).

Also doch: Caviar satt findet nicht mal mehr in der Stadt der Pfeffersäcke statt. Abgesehen davon, dass der Stör im Kaspischen Meer gar nicht mehr gefangen werden darf (wenn man denn einen fände), sind die Preise astronomisch – selbst "unter der Hand".


Auf dem Freitagsmarkt auf dem Stephansplatz in Hannover wurden uns neulich 500g Osietra Imperial iranischer Herkunft zur Bestellung angeboten (klingt unwahrscheinlich, ist aber wahr): für € 1.500,-. Wir haben noch die Worte des großen hannoverschen Fabrikanten, Herrenreiters und MB-600-Fahrers Heinrich Meyer-Seipel im Ohr: "Wenn wir's nicht können, der Mittelstand kann's gar nicht!" Aber das waren halt die Siebziger.



Womit wir beim Thema wären: Ist vielleicht Mett der Kaviar des kleinen Mannes (also quasi von uns allen)?, fragt jetzt ICON, der Lifestyle-Blog von Springers Welt. Da heißt es: "Mit Mett verhält es sich in etwa so wie mit Lady Gaga oder Karneval. Man kann es entweder lieben, oder man hasst es. Zwischentöne? Fehlanzeige. Wir lassen Befürworter und Gegner zu Wort kommen."

Zu dem lesenswerten Artikel geht es hier: klick! Guten Appetit!