12.01.2012

Lektion 27: Immer korrekt abrechnen

Januar 2012: die Bundesrepublik wird erschüttert durch das Gebaren seines Bundespräsidenten. Wer zahlte für seinen Aufenthalt im Hotel Stadt Hamburg in Westerland und warum? Man sollte schon korrekt abrechnen...

Freunde luden mich einst ein, in deren Sylter Ferienwohnung zu übernachten. Für 80 D-Mark pro Nacht Kostenbeteiligung. Nach Ansicht der in Rede stehenden Klabache irgendwo in Westerland(!)...

a) kündigte ich sofort die Freundschaft und
b) checkte ich ein im Hotel Benen-Diken-Hof für schöne 14 Tage. Und zwar in Zimmer #3 im EG des Haupthaus', das ich schon bewohnt hatte, als das heute weitläufige Luxus-Resort nur aus einem recht überschaubaren vormaligen Kapitäns-Heim bestand.

Dadurch wiederum bekräftigte ich meinen Status, im Keitumer Refugium ein "Freund des Hauses" zu sein. Sagte jedenfalls der Chef Johannsen zum Abschied. Alles richtig gemacht.

Benen-Diken-Hof

03.01.2012

Nuthin' But a G Thang

Heute habe ich beim Abendessen (zwei freilaufende Maispoularden aus Frankreich auf Fenchelgemüse) meiner Frau, meiner Jüngsten und meiner Ältesten nebst ihrem anwesenden Verlobten erklärt, daß 2012 auch und vor allem das Jahr ist, in dem wir das Jubiläum 20 Jahre Debütalbum von Dr. Dre - "The Chronic" - begehen. Und zwar ab heute noch weitere 364 Tage. Ich glaube, so richtig verstanden haben sie es nicht. Noch nicht einmal die Frau, und die war 1992 definitiv schon auf der Welt.



24.12.2011

Merry X-Mas

Mit dem "Fairytale Of New York" von The Pogues & Kirsty McColl - vielfach gewählt zum schönsten Weihnsachtslied aller Zeiten - wünscht der Stilbestimmer ein besinnliches Fest. Fröhliche Weihnachten!

17.12.2011

Luck is an attitude

Ein Martini-Cocktail ist natürlich tausendmal cooler als der preiswerte Likör gleichen Namens, der irgendwie, irgendwann (ja, wann eigentlich?) mal in Mode war... Aber nach diesem Spot könnte man erwägen, schon mal ein Gläschen zu nippen von dem süßen Gesöff. Wenn's hilft. 



Yuri Buzzi, der Smartguy, ging übrigens aus einem "Kisser Casting" auf Facebook als Sieger unter 4000 Wettbewerbern hervor. Mit dem dauergrinsenden George "what else" Clooney wäre das Ding wohl auch übergeschwappt.



Advertising Agency: Fred&Farid Paris, France
Copywriters / Art Directors: Fred & Farid
Agency supervisor: Rasjida Bouharrak
Agency TV producer: Kate Taylor
Film Director: Peter Thwaites
Production company: Gorgeous, London
Music / Artist: "Oh Johnny, Oh Johnny Oh" / The Andrew Sisters

08.12.2011

Im Küchengarten

Côte de Boeuf (links) mit Christoph Elbert
Wir sind ganz entspannt und denken an: die Wedemark. Blühende Landschaft, nördlich der hannoverschen Stadtgrenze, beliebtes Refugium der besseren Kreise. Und die drehen sich nach Feierabend  am liebsten im Höpershof, ein aufs feinste restaurierter Landgasthof. Hier versinkt der geneigte Gast in ledernen Club-Sesseln und lauscht dem Knistern des Kamins. Auch die Teller verströmen Gemütlichkeit: man is(s)t im „Roastbeef mit Sauce-Remoulade und Bratkartoffeln“-Kosmos. Geadelt wird die „gutbürgerliche“ Speisung gerne mit roten Bordeaux. Der Patron ist Christoph Elbert. 

Sein Höpershof hat aus dem gelernten Koch Ende der 80er Jahre einen selbstständigen Wirt gemacht. Zuvor: Wanderjahre in Frankreich und Italien, dann der Liebe wegen nach Hannover. Hier zunächst Pâtissier - der Mann fürs Süße - in Schu‘s Restaurant, bald Chef im Gourmet‘s Buffet, dann in Heinrich Sterns Bistro Stern‘s Sternchen. Schließlich also das eigene Restaurant in der Wedemark und ein schöner  unternehmerischer Erfolg: die Wedemarker lieben ihr charmantes Hideaway.

Und Elbert selbst? Blickt 2007 versonnen auf die sich wiegenden Weizenfelder vor seinem Gehöft und sieht plötzlich keine Perspektive mehr. „Dieses Ambiente, diese Tischkultur, die Rituale ... - mir wurde klar, daß all das nur eine künstliche Distanz schafft zwischen dem Gastgeber und dem Gast...“, fühlt Elbert sich umringt von Langeweile, will stattdessen wieder Lust verspüren, sucht eine neue Herausforderung. Liegt es an der neuen Liebe Verena? Dank des bildhübschen Vollweibs wird Elbert nach 20 Jahren noch einmal Vater eines Sohnes - und geistiger Vater eines Gastronomiekonzeptes, das es in Hannover so zuvor noch nicht gegeben hat. Und das keinen größeren Gegensatz darstellen könnte zu den zuvor gepflegten Landhausfreuden.

Weinbergpfirsiche - eine Trouvaille
des Vielreisenden Trüffelschweins
Wir sind „Am Küchengarten“: das klingt zwar zunächst auch sehr romantisch und markiert tatsächlich den Ort, wo einst Obstkulturen und Treibhäuser standen zur Versorgung des königlichen Haushalts, aber wir sind im hier und jetzt im tiefsten Linden, hart aber herzlich. Das Häuschen, das Christoph Elbert und seine Frau Verena Schindler hier vorfanden, um es zu ihrem Restaurant 11 A umzubauen, war denn auch kein übrig gebliebener Lustpavillon sondern ein Trafoumspannwerk. Aber was heißt schon „umbauen“?  Es stehen jetzt halt Tische und Stühle drin - designed by Sperrmüll. Und irgendwie hat man es geschafft in die verwinkelten Örtlichkeiten eine Küche hineinzuzwängen. Wer Wolfgang Petersens Film „Das Boot“ gesehen hat... - aber lassen wir das. Der Chef möchte, daß wir uns auf das Wesentliche konzentrieren. „Ich lasse hier die Hose runter“, kommt Elbert zum Punkt, „hier dreht es sich ausschließlich ums Essen und meine Weine.“ Bahar, die unwiderstehliche Servicekraft, trägt “Tête de veau“ auf - der Kalbskopf kommt mit Zunge, Bries und Hirn und liegt auf einer Scheibe Foie Gras. Ein Gedicht! So hat der junge Christoph ihn schon 1980 in Paris gekocht, damals im La Barrière de la Clichy. „Wir behandeln Hannover wie eine europäische Metropole“, sagt Elbert, dem der allzu zurückhaltende Auftritt schon wegen seiner Körpermasse gar nicht stehen würde, „das ist unser Geschenk an die Stadt!“

Was richtet Herr Elbert da wieder an?
Im Sommer sah man ihn auf Sylt im Sansibar, aber nicht etwa privat vorne im Gastraum, nein, als Hospitant in der Küche. „Ich wollte sehen, wie die Brigade dort unter Volllast arbeitet“, verrät der Nimmermüde, „denn wenn wir im Sommer am Tag 500 Gäste haben, sitzen wir auch manchmal ganz schön in der Scheiße.“ Dennoch: noch immer nicht jeder Feinschmecker findet seinen Weg in „die Elf“. Allein daß man nicht reservieren kann, schreckt ab. „Dabei bekommt bei uns jeder garantiert einen Tisch, man wartet zur Not ein Weilchen in unserer Bar Ihmerauschen.“ Dorthin wird auch gebeten, wer mit dem Essen fertig ist. „Manche Gäste sagen dann, sie wollten noch ein bisschen sitzen bleibe und ‚klönen‘“, wundert sich Elbert, „aber hier wird nicht geklönt.“

...Kalbskopf mit Zunge, Bries und Hirn und Foie Gras
Dieser Beitrag erschien zuerst in Hannover Geht Aus (Winter 2011/2012). Jetzt am Kiosk erhältlich.

07.12.2011

Carousel

Die quasi unter Auschluß der (uninformierten) Öffentlichkeit auf ZDF.neo laufende Serie Mad Men muß einem nicht auf Anhieb gefallen. Aber stylish ist sie schon. Nächste Woche beginnt die dritte Staffel auf dem Digitalsender. Die erste Staffel endete mit dieser Szene eines Pitch, also einer Wettbewerbspräsentation, für ein Produkt der Firma Kodak: einen Dia-Projektor, den die meisten von uns noch aus unserer Kindheit kennen.

Diese Mad Men sind nicht verrückt. Sie lassen ihre Kunst - wie die meisten Werbeagenturen in jener Zeit -  in der Madison Avenue in Manhattan erblühen... Daher der Name.




Nostalgia.
It’s delicate, but potent…
Teddy told me that in Greek, nostalgia literally means the pain from an old wound.
It’s a twinge in your heart, far more powerful than memory alone.
This device… isn’t a spaceship, it’s a time machine.
It goes backwards, forwards.
It takes us to a place where we ache to go again.
It’s not called the Wheel.
It’s called the Carousel.
It lets us travel the way a child travels.
Around and around and back home again, to a place where we know we are loved.

06.12.2011

Turner

Martin Boyce gewinnt gestern abend den renommierten britischen Kunst-Preis Turner-Prize, dessen Vergabe von der Londoner Tate Gallery organisiert wird (klickst Du hier zum Artikel in der Zeit!). Verglichen mit den meisten Preisträgern der letzten Jahre ein geradezu konservatives Urteil. Und wieder einmal ein Gruß nach Deutschland: der Preisträger lebt und arbeitet in Berlin...

04.12.2011

Karlie Kloss


Keine Frage beschäftigte uns alle in der letzten Woche so sehr wie diese: sind die neuesten Bilder von Karlie Kloss, die Steven Meisel für die Dezemberausgabe der italienischen Vogue gemacht hat (inkl. Cover) geshoppt oder nicht. Dieses Video beweist: alles echt an dem 19-jährigen Supermodel aus Chicago.


© Vogue Italia

© Vogue Italia

11.11.2011

Girl Panic

Duran Duran Releases New Video for “Girl Panic!”
Tuesday, Nov 8, 2011

by Crispin Kott

For a band who helped build their reputation on music video, it’s been a long time since Duran Duran made a promotional film worthy of their classic clips from the ’80s, which repeatedly cast the band as a hedonistic, futuristic, slightly effeminate gang of pirates.


Some of those videos – “Girls on Film,” “Rio” and “The Chauffeur” among them – turn up in a jarring montage midway through “Girl Panic!”, the new Duran Duran film directed by Jonas Åkerlund. I say film, because it’s nearly 10 minutes long, though it could also just as easily be called an infomercial. More on that in a minute.

There is a plot, a sort of loose one which is ultimately meant to tug at memories of an era when the guys in Duran Duran were young and pretty and supermodels like Naomi Campbell, Cindy Crawford, Eva Herzigova, Helena Christensen and Yasmin Le Bon were even younger and prettier. Those models appear in “Girl Panic!” and to the surprise of almost no one, they still look incredible. In fact, the only shock of all is that being married to swarthy Duran Duran frontman Simon Le Bon for a few decades has only served to make Yasmin Le Bon get even better as the years pass. Surely Oscar Wilde would have had an explanation for that.

So the plot, such as it is, is one of rock & roll decadence: Waking up in a fancy hotel (in this case London’s Savoy) surrounded by hot chicks, clearly having overdone it the night before with the booze and blow, but still looking like a god among wastrels. The rock stars in this case, however, are the supermodels, which I suppose qualifies as a twist if you can’t remember who Robert Palmer is.

Campbell plays the role of Simon Le Bon in the video, while the rest of the Fab 4/5 are portrayed by Crawford (bass guitarist John Taylor), Herzigova (keyboardist Nick Rhodes) and Christensen (drummer Roger Taylor). Yasmin Le Bon turns up as an unnamed guitarist in a sort of tongue-in-cheek gag which may or may not sit well with the band’s long time axeman, Dom Brown, an unofficial member who has been a crucial piece of the puzzle over the past few years, both in the recording studio and on stage.
There are other in-jokes as well, with the actual members of Duran Duran serving as photographers, journalists and hotel staff: Le Bon is a clumsy room service waiter; Rhodes a patient bellhop; Roger Taylor an elevator operator who may be the victim of sexual harassment or at least the makings of a letter for Penthouse Forum; and John Taylor as a chauffeur (get it?!?!?!?)

In the first Wayne’s World film, Mike Myers and Dana Carvey broke the fourth wall in a memorable bit about how products like Doritos can appear on screen as a sort-of-subtle means of advertising. Swarovski Crystals are no Doritos, and their appearance in “Girl Panic!” isn’t meant to be remotely subtle, either. It’s splashed across the screen both in word and deed. So is the UK edition of Harper’s Bazaar, which not coincidentally has a cover feature about the video and the supermodels in its current issue.

In fact, the only thing I was left asking at the end of “Girl Panic!” was whether the video had done a good job of advertising “Girl Panic!” itself. After far too much consideration far too early in the morning, the answer is an emphatic yes.

“Girl Panic!” is just one song on an album Taylor-made (haw haw!) to harken back to an era when Duran Duran mattered most: The ‘80s! All You Need is Now, produced by Mark Ronson, was a deliberately crafted time capsule, one which blended the Duran Duran of 2010/2011 with the sounds of 1981/1982. It’s splashy and sugary and, thanks to a rash of terrific songs and terrifically energized performances, it works from start to finish.

As a single, “Girl Panic!” dipped its toe in the water with a Record Store Day single, which included an exclusive David Lynch mix of the song on the b-side. Good fun, but where was the video?
Several months later, the video effectively captures the hedonism of the song’s grooves in scenes of young, barely clothed models touching tongues on four-poster beds, though “Girl Panic!” ebbs and flows like waves of cocaine and champagne crashing on a crystalline shoreline. The first time through the video, I wasn’t sure it had worked. But the song is like an earworm, catchy and clever, and it’s still there much later.

“Girl Panic!” works because it’s the first time since 1985’s “A View to a Kill” that a Duran Duran video effectively captures the band’s essential modus operandi: Booze, babes and bling.

Courtesy Popmatters.com